Pangmusik – Die neue Kunstform der PANArt
Kategorien: News, Artikel Author: PANArt 22. Januar 2016
Der Ruf des klingenden Blechs hat uns KlangplastikerInnen der PANArt einen grossen Schritt weitergeführt. Pangblech, das uns als Rohstoff zur künstlerischen Arbeit dient, erscheint seit einigen Monaten in Form von neuen Resonanzkörpern, die ein Instrumentenensemble bilden: das Pangensemble. Der Weg hat uns von der Klangskulptur Hang weggeführt zu neuen Möglichkeiten des Pangblechs: Instrumente, deren Resonanzkörper auch pulsige Bassklänge erzeugen.
Unsere Arbeit an der Klangskulptur Hang ruht seit zwei Jahren. Die Eigenschaft dieses Instrumentes, Menschen magisch anzuziehen, hat viele rund um den Erdball angeregt, erfreut, getröstet, aber auch verwirrt und geschwächt. Die enorme Nachfrage nach unseren Klangskulpturen hat den Markt auf den Plan gerufen. Unter dem Namen Handpan können nun allerlei Nachbildungen erworben werden.
Die missverstandene Rezeption des Hang als Blechtrommel hat kritische Fragen in den Raum gestellt. Ist es ein Instrument für Perkussionisten oder für Klangästheten? Erzeugt es bloss einen Kick oder sind es gar heilende Klänge? Wie gehen wir mit den reizvollen ambivalenten Klängen um?
Während diese Fragen einer Antwort harren, bündeln wir unsere Kräfte und entwickeln das Pang-Instrumenarium. Seine Musik erklingt jeden Tag.
Die drei neuen Instrumente Gubal, Hang Gudu und Hang Urgu bilden im Pangensemble den pulsierende Kern, die Sektion, die dem Orchester Schub verleiht und den Groove hält. Durch die Kombination von bassigen Pulsen und einer breiten perkussiven und klanglichen Palette wird das Grundlegende abgedeckt, was ein Musikensemble braucht. Die drei Pang-Saiteninstrumente Pang Sei, Pang Sai und Pang Sui bilden den Chor, dessen Stimmung ein freies Spiel ermöglicht. Dadurch kann fliessende Musik entstehen, ein musikalisches Gespräch, ein gemeinsamer Tanz.
Das Hang Urgu, ein Topf mit harmonisch gestimmtem, nach innen gerichteten Hals, ist ein Instrument, das vom Spielenden einiges fordert. Es bildet das Bass-Fundament des Pangensembles.
Das Hang Gudu ist ein Sprachtopf, der lustvoll palavert. Es verlangt flinke Hände. Sein Spiel soll beseelt sein, sich einbetten in den Puls des Urgu oder des Gubal. Es findet aber auch Platz in vielerlei herkömmlichen Instrumentenensembles. Wer das Hang Gudu-Spiel intus hat, wird einen leichteren Zugang zum Gubal- und Urgu-Spiel haben.
Die Klangskulptur Gubal unterscheidet sich vom Urgu durch seine tonale Erweiterung in Form von sieben Klangfeldern, die um die Resonanzöffnung eingestimmt sind. Das Instrument eignet sich zur persönlichen Stärkung und Verstärkung der inneren Musik. Die Breite des musikalischen Spektrums (Perkussion, Bass und Harmonie) fordert eine musikalische Begabung, denn es gilt, musikalisches Neuland zu erforschen. Gesellen sich traditionelle InstrumentalistInnen zum gemeinsamen Spiel, ist zu beachten, dass sie das Gubal nicht übertönen, denn Gubalmusik erklingt in einer Lautstärke von maximal 75 dB. Dies entspricht dem Pegel von menschlichem Sprechen.
Der Ruf des Blechs hat die PANArt zum kollektiven Spiel geführt, heraus aus dem entspannenden sphärischen Kokon individueller Prägung der Klangskulptur Hang, hinein in eine spannende pulsierende Musik im Ensemble. Zusammen mit Saiteninstrumenten hat sich ein neues Feld musikalischer Kommunikation eröffnet. Wer sich ernsthaft für die neue Kunstform der PANArt interessiert, kann sich unter pangmusik(at)panart.ch melden. Da unsere Devise seit Jahren heisst: Schritt für Schritt gehen wir voran, möge man sich auf Gemächlichkeit einstellen. Alles braucht seine Zeit.